deutsch-amerikanischer Physiker; gehörte über 30 Jahre zur Gruppe Wernher von Brauns (u. a. erster amerikanischer Satellit "Explorer 1"); Wissenschaftlicher Direktor 1960-1968 und Associate Director 1968-1975 des NASA-Raumfahrtzentrums in Huntsville; beeinflusste maßgeblich die Entwicklung der Raumfahrt; konstruierte auch Raumschiffe für den Flug zum Mars
* 19. Dezember 1913 Niederrimbach/Krs. Mergentheim
† 25. Mai 2008 Huntsville/AL
Herkunft
Ernst Stuhlinger stammte aus Niederrimbach/Württ. bei Bad Mergentheim. Der Vater war evangelischer Volksschullehrer. St. wuchs in Tübingen auf.
Ausbildung
Hier legte St. das Abitur 1932 an einer Oberrealschule ab. Danach studierte er in Tübingen, München und Königsberg Physik, Mathematik und Biologie. 1936 promovierte er in Tübingen mit der physikalischen Arbeit "Das Ionisierungsvermögen kosmischer Ultrastrahlen" bei Hans Geiger (Geiger-Zähler). Konkret ging es dabei um den erfolgreichen Betrieb des ersten Proportionalzählers für Elektronen und Höhenstrahlpartikel.
Wirken
Noch 1936 folgte St. Geiger als Assistent an das Physikalische Institut der Technischen Hochschule in Berlin, wo er bis 1941 tätig war. Weitere Studien widmete er damals vor allem der Kernforschung und arbeitete ab 1939 in einem informellen, aber illustren Kreis der führenden deutschen Kernphysiker um Werner Heisenberg (vgl. Mitteilungen der DGLR, 2/2004). Gleichwohl wurde er 1941 als Gefreiter zum Kriegsdienst eingezogen und kam 1942 in die Sowjetunion.
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